Die richtige Dosis ...

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass der Energiebedarf des Menschen stetig schwankt. Er nimmt mit dem Lebensalter in der Regel ab und mit dem Ausmaß körperlicher Betätigung zu. Als einheitliches Energiemaß gilt die Einheit Joule, das bedeutet 4,2 Kilojoule (kJ) sind 1 Kilokalorie (kcal).

Der Energiebedarf variiert mit dem Lebensalter. Als Richtwerte gelten bis Mitte 20 ca. 2400 kcal pro Tag, bis 45 Jahre 2200 kcal und ab 65 Jahre 2000 kcal pro Tag. Der Grundumsatz des Menschen, d. h. der Ruheumsatz, beträgt 1600 kcal pro Tag.

Überwiegt der Energieverbrauch, so wird Körpersubstanz zur Energiegewinnung herangezogen und das Gewicht nimmt ab. Überwiegt die Zufuhr von Energieträgern, so werden Depots im Körper angelegt und das Gewicht nimmt zu.

Nach der Brocaschen Formel kann jeder leicht sein Idealgewicht selbst ausrechnen. Dem Normalgewicht entspricht alles, was  100 cm Körpergröße in kg übersteigt. Also ein 180 cm großer Mann hat demnach 80 kg Normalgewicht. Zieht man davon bei den Männern 10% und bei den Frauen 15% ab, errechnet man sein Idealgewicht. Diese Rechnung berücksichtigt nicht das Verhältnis von Fett zu Muskeln.

Unser Essverhalten wird von Teilen des Zwischenhirns kontrolliert. Signale, die zu Essen führen, stammen vom Esszentrum, über den Konsum schaltet sich das Sättigungsprogramm ein und signalisiert, wenn genug gegessen worden ist. Damit das Zusammenspiel der Zentren optimal verläuft, wird das Hormon Leptin benötigt. Dieses wird von Fettzellen gebildet. Der Mensch nimmt also folgerichtig Fett, das seinen schlechten Ruf nicht verdient hat, durch Nahrungsaufnahme zu sich. Das Hungergefühl des Menschen steigert sich bei zu geringer Fettbildung und dem damit verbundenen sinkenden Leptinspiegel. Sind wir bestrebt, uns gut zu versorgen, sollten wir Kohlehydrate, Fette und Eiweiße zu uns nehmen. Zusätzlich benötigen wir Vitamine, Salze, Spurenelemente und vor allem Wasser. Bei ausreichender Kombination kann uns so schnell nichts passieren.

Wann sollte man mit dem Arzt sprechen? Wenn das Normalgewicht 20 – 25% unterhalb der Norm liegt ohne irgendwelche anderen Kriterien zu berücksichtigen.

Schnelllösliche Kohlenhydrate nennet man Glukose, also der bekannte Zucker. Glukose ist für ein funktionstüchtiges Gehirn unerlässlich. Sinkt der Blutzuckerspiegel, schreit unser Hirn nach Zufuhr. Der dann oftmals wirksam eingesetzte schnelllösliche Zucker sorgt dafür, dass die Energiezellen zügig versorgt werden. Dieser Prozess ist aber gleichzeitig auch für das Starten einer Gegenreaktion durch den Körper verantwortlich. Aufgrund der Schnelligkeit der Zuckerabsorption wird automatisch die Bauchspeicheldrüse in Betrieb genommen, die durch die Ausschüttung von Insulin den in die Höhe gepushten Zuckerspiegel zurückreguliert. Auf der Verhaltensebene merken wir dies durch Nervosität, Gereiztheit, mangelhafte Konzentrationsfähigkeit und oft auch Müdigkeit.

 US-Biochemiker haben festgestellt, dass junge Rauschgiftsüchtige fast immer einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel haben. Aggressionen und sonstiges soziales Fehlverhalten werden auch in einen Zusammenhang mit einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel gestellt.  Er wird so für uns ein wichtiges Regulativ auf einer nicht erlebbaren Ebene. Süßigkeiten, süße Getränke, Weißmehlprodukte oder auch polierter Reis enthalten hohe Anteile dieser schnell löslichen Glukose, so dass wir Fehlverhalten über den Konsum von Nahrungsmitteln begünstigen können. Gut ist dadurch eine Ernährung, die Glukose nicht durch eine herausprovozierte Insulinausschüttung regelt, sondern so ausgerichtet ist, dass genügend Zucker im Blut verbleibt, ohne dass die Bauchspeicheldrüse einbezogen wird. So werden wir auf der Verhaltensebene ruhiger und ausgeglichener.

Die Kombination Glukose und Stärke bietet einen weiteren Nachteil über den regelmäßigen Verzehr. Die so einverleibte Kombination provoziert die Ausschüttung von Kortisol, das wir zumindest im Tagesverlauf auch für qualifizierte Stressbewältigung dringendst benötigen. Trotz aller Warnungen im Hinblick auf den Zuckerkonsum bleibt dieser verführerisch und fordert unsere Kontrolle heraus.  Verständlich, dass die Vorgänge suchtfördernd wirksam werden können.