Eine Einführung ...

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Unternehmen, die eine Erweiterung ihrer sozialen Leistungen planen, können dies auch mit der Einführung konstruktiver Suchtarbeit tun. Die Integration kann so gestellt werden, dass nicht nur einer bestimmten Klientel weitergeholfen werden kann, sondern über synergetische Effekte auch das Unternehmen als Ganzes davon profitiert (Win-win-Situation). Moderne Suchtarbeit verträgt dieselben unternehmerischen Anforderungen wie alle anderen kostenverursachenden Bereiche auch. Suchtarbeit kann ergebnisabhängig auf den Erfolg ausgerichtet werden. Rationale Gesichtspunkte und Effizienz können Arbeitsgrundlage sein und so über kurzfristige Erfolge längerfristige Nachhaltigkeit aus sich selbst heraus entstehen lassen.

 

Suchtarbeit kann Teil einer bereits bestehenden medizinischen Firmenlösung sein und ist dieser problemlos zu unterstellen. Sie kann verselbständigt platziert werden und vor allem bedarfsorientiert ausgerichtet sein. Gute betriebsinterne Suchtarbeit verträgt betriebswirtschaftliche Komponenten, kann über Budgetierung und unter der Obhut der Controlling-Abteilung konstant Bewertung finden. Mindestanforderung an gut integrierte Suchtarbeit dürfte dabei die Abweichungsanalyse (Soll-Ist-Vergleich) ergeben, weil über eine nicht nur theoretisch denkbare Schadensminimierung in jedem Falle Unternehmenskosten gesenkt werden.

 

Es ist jedoch in der Realität nicht nur so, dass hohe Kosten durch Alkoholmissbrauch entstehen, sondern auch Alkoholkonsumenten zumindest ab einem bestimmten Maß sich selbst z. B. in ihren Denkmöglichkeiten begrenzen. Neben anderen Gewichtungen, auf die später einzugehen sein wird, an dieser Stelle eine kurze Erläuterung dazu:

 

Schon Alkoholmissbrauch bindet in den Köpfen der Betroffenen enorme Kräfte und Energien. Sie sind nicht in der Lage, ihr Potential optimal zu entfalten. Sie gehen Risiken ein, die nicht eingeschätzt werden können, begrenzen ihre Denkfähigkeiten, Sorgen und Kummer erfordern einen hohen Denkaufwand. Mit zunehmender Dauer verschärft sich die Problemsituation immer weiter. Im kognitiven Bereich behindert sich der Konsument ganz erheblich und stellt im Kern nicht die Leistung seinem Arbeitgeber zu Verfügung, die er eigentlich könnte. Suchtarbeit ist als betrieblicher Teil besonders interessiert daran, derartige Kräfte freizusetzen, damit der Betroffene sie in seine Arbeitsleistung und –möglichkeiten einbringen kann.

 

Da sich Berufstätige in der Regel  ein Drittel ihres Tages am Arbeitsplatz befinden, eignet sich der Betrieb in besonderer Weise zur Durchführung primär-, sekundär- und tertiärpräventiver Maßnahmen sowie zur Früherfassung alkoholgefährdeter und alkoholabhängiger Mitarbeiter.

 

Um Unfälle zu verhüten und der Fürsorgepflicht zu genügen, vor allem aber um Arbeitskräfte und damit das Leistungsniveau zu erhalten, wirtschaftliche Belastungen zu vermeiden sowie das Ansehen des Betriebes nicht zu schädigen, liegt es im Interesse des Arbeitgebers, den Alkoholkonsum im Betrieb  zu vermindern, um die Frühbehandlung betroffener Mitarbeiter zu ermöglichen.

 

Die Durchführung eins „Alkoholmodells“ gilt seit langem als Ausdruck eines guten Führungsstils.

5-Stufenmethode Alkoholmodell

5 - Stufen-Methode zur Erstellung und Gestaltung eines betrieblichen Alkoholmodells:

Stufe 1

Ziele setzen


  1. Humane Ziele
  2. Kostenziele
  3. Organisatorische Ziele
  4. Terminziele

Stufe 2

Aufgabenabgrenzung


  • Systemgröße/Projektgruppen
  • Rationale Ansätze
  • Terminplanung

 

Ist-Zustands-Analyse erforderlich?

Wenn ja: Ist-Zustand analysieren.


Stufe 3

Ideale und praktikable Lösungen entwickeln


Nach idealen, d. h. nach wirtschaftlich und praktisch durchführbaren Lösungsmöglichkeiten suchen.

Kann die Zielsetzung erreicht werden?


Stufe 4

Optimale Lösungen auswählen


Lösungen prüfen:

  • human
  • wirtschaftlich

Stufe 5

Lösungen einführen und Zielerfüllung kontrollieren