Medien sind DAS Vermittlersystem für Informationen aller Art mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten, insbesondere in der westlichen Welt. Themen, die Gesundheit betreffen, sind besonders dann für einen Medientransfer geeignet, wenn eine hohe Gesellschaftsrelevanz vorliegt. Dies ist wohl der Grund überhaupt, weshalb Drogenpolitik von Anfang an ein Platz in der Medienlandschaft hatte, wenn auch sicher mit unterschiedlichem Bedeutungsgehalt.

 

Über die Medienwirksamkeit bekam die Drogenproblematik eine Öffentlichkeit. Im Vordergrund steht dabei die Sozialdimension, welche besonders Wert auf den sachlichen Bezug der Inhalte legen sollte. Weniger gut sind manipulative Absichten, die aus Massenmedien kommen und die Gesellschaft nachteilig verändern können, zum Beispiel gewisse  Grundhaltungen oder Aspekte von Diskriminierung.

 

Die Drogen- und Konsumproblematik heute hat sicher nicht den Stellenwert, der erforderlich ist, um verantwortlich der Bevölkerung eine zeigemäße Orientierung zu geben. Vergangene Trends der Kommerzialisierung von Inhalten in Verbindung mit professionellem Erfolgszwang waren nicht geeignet, die dringend benötigte objektive Aufklärung des Themenkomplexes zu besorgen. Öffentlichkeit meint aber genau diese gesellschaftliche Klärung. Politische Aktivierung, die auf privatrechtlich-ökonomischen Interessen beruht, konterkariert meist den öffentlichen Auftrag. Die „Moderne“ der aktuellen Ampel-Koalition ist nicht zu entschlüsseln.

 

Nicht nur das: eine moderne Entwicklung an die Kapitulation des Bisherigen zu binden, ist fragwürdige Politik. Öffentlichkeit zum Themenkreis bedeutet die Darlegung eines gesellschaftlichen Reflexionsmediums, da reicht es nicht, das Motiv ‚Kosten einsparen und Behörden entlasten‘ voranzustellen.

 

Medien können als Akteure und als Folgen politischen, ökonomischen und systemischen Wandels aufgefasst werden. Veränderungen zu Sachinhalten der Drogenpolitik müssen der Bevölkerung verständlich gemacht werden. Dabei kommt es darauf an, allen Schichten der Bevölkerung die Wechselwirkungen aufzuzeigen.

 

Die Rolle des Bewusstseins im politischen Prozess zeigt sich subjektiv im Verantwortungsbereich des Politikers selbst und im ‚Übergeordneten‘, im Sinn für die Gemeinschaft, in der Form der gemeinsamen Anschauung und vor allem in grundlegenden Handlungsbereitschaften. Ein Politiker der ‚seine‘ Gesellschaft entwickeln will, sollte immer daran interessiert sein, Modeerscheinungen im Zeitgeist zu verstehen. Tendenzen im Volk nach Veränderung sind ernst zu nehmen, spiegeln sie doch echte und vitale Kollektivbedürfnisse wieder. Drogenpolitische Entscheidungen betreffen immer entweder Nähe oder Distanz zum Rauscherlebnis mit dessen Folgen. An das Bewusstwerden von Änderungen sind damit besondere Anforderungen gestellt.

 

Ökonomische Gründe erscheinen als zu dürftig um Veränderungen durch Auflockerung durchzufechten. Freiheitlichkeit im Bereich Drogenpolitik schaut auf den Reifegrad in der Gesellschaft. Die älter gewordene Gesellschaft lässt hier keinen Änderungsbedarf erkennen. Ohne entsprechende Motivationsprozesse gibt es keine oder nur unzulängliche kognitive Entwicklungen und damit auch keine Bewusstseinsentwicklung. Westliche Gesellschaften stagnieren in der Suche nach „Erlebnisgründen“ für die Objektivierung elementarer Bedürfnisse.